Alles auf Anfang!

Mit dem Zeitverständnis im Buddhismus ist es ja so eine Sache:

 

Wir reden von Anfang, Mitte und Ende, aber tatsächlich läuft die Zeit rund und relativ zum Bezugssystem...Das Leben beginnt nicht mit der Geburt, wenn man seinen Anfang sucht, rinnen einem gefühlte Gewissheiten schnell durch die Finger. Ob mein Tod mein absolutes Ende ist, vermag ich nicht zu überblicken, und doch steht fest, dass niemand aus dem blanken Nichts sich materialisiert. Allem Anfang wohnt ein Zauber inne, über Enden lässt sich eher das Gegenteil sagen: Überlebtheit, Abnutzung, Verschleiß und Zerfall. Woher soll da ein Neuanfang kommen? Enden geschehen nicht im leeren Umraum, und Anfänge auch nicht.

 

Jeden Tag kann uns vermeintliche Stagnation deprimieren. Die Sehnsucht nach einem Frühling im Herzen kann quälen. Woher soll die neue Frische kommen? Buddha lehrt "abhängiges Bestehen". In dieser komplexen Lehre steckt nicht mehr und nicht weniger als das fundamentale Verständnis, warum der Geist immer wieder Sehnsucht und frustvolle Unruhe produziert, und wie man diesen Kreislauf durchbricht. Die Wirklichkeit der spröden Theorie direkt zu sehen, darin besteht die Schwierigkeit, denn die Glücksversprechen durch das Gewohnte täuschen und enttäuschen hartnäckig. Und immer wieder hält man das vermeintlich Neue für Glück. Darin besteht die Verblendung.

 

In einer buddhistischen Legende wird erzählt, wie ein Prinz durch eine unverdiente Strafe verstoßen und geblendet wurde, seine Augen verlor. Ein fähiger geistlicher Lehrer im Kloster von Bodh Gaya, dem Ort, an dem Buddha Erleuchtung fand, destillierte dann ein besonderes Heilmittel: Er lehrte mit Schmackes "die 12 Glieder des abhängigen Entstehens" und sammelte die Tränen der ergriffenen, tief berührten Zuhörer. (Hier schmunzelt der Leser, denn die "12 Glieder des abhängigen Entstehens" sind ein äußerst technischer,  bei Studierenden nicht selten für Ermüdung sorgender Lehrstoff!)  Als sich der blinde Prinz damit die Augenhöhlen wäscht, ist die Sehkraft wieder hergestellt....

 

Blind wird man zum Bettler, einer der elend vom Leben sein Glück erbetteln muss, und doch immer nur Bedürftigkeit und Armut erfährt. Sehend kann man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, und durch den Schatz im eigenen Geist einen Reichtum finden, der sich nie erschöpft. Worin besteht er? Aus dem Erkennen der Wirklichkeit, vor allem in Bezug auf den eigenen Geist und dessen Existenzweise. Es besteht immer begründete Hoffnung, denn alles Glück entsteht im Geist, und dessen Kontinuum ist endlos.

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Kommentare: 7
  • #1

    Gilberto Neiss (Sonntag, 05 Februar 2017 06:36)


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  • #3

    Edison Bentz (Dienstag, 07 Februar 2017 14:21)


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  • #4

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  • #5

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  • #6

    Monnie Schrom (Donnerstag, 09 Februar 2017 05:27)


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  • #7

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