Immer die gleichen falschen Wege..

Einem Priester, der sich immer für Toleranz und Gewaltlosigkeit eingesetzt hatte, wird im Namen der Religion die Kehle durchgeschnitten. Geschehen unlängst in der Normandie. Gewalt von jungen Männern, die berauscht von einer kurzen Macht-Demonstration ihr eigenes Leben und das vieler anderer wegwerfen, als wäre Leben nichts wert. Und sie tun das, weil sie eigentlich etwas positives vollbringen, aber vor allem sich selbst als vermeintlich starke Helden präsentieren wollen. Die meisten der Täter sind blutjung, randvoll mit der rotzigen Selbstbehauptung und dem arroganten Narzissmus dieses Alters zwischen Kindheit und Erwachsensein. Religion liefert ihnen nur eine Art höherer Rechtfertigung, die sie für sich selbst brauchen,  und sie liefert simple Feindbilder.

 

Als Buddhist ist man fassungslos über die Grausamkeit der Taten, die einer grenzenlosen inneren Armut entspringen. Ein glücklicher Mensch läuft nicht Amok. Narzissmus allerdings ist der Schlüssel zur Depression. Und unsere Gesellschaft fördert Narzissmus: die Sucht nach Anerkennung, die Überhöhung der eigenen Besonderheit, die zu absurdesten Minderwertigkeits-Komplexen führt, die Missachtung des alltäglichen, allgemeinen, als nicht gut genug, das alles schürt die ständige Unzufriedenheit. Emotionale Verwahrlosung fügt das Quantum Irrationatität dazu, das es braucht, um auszurasten.

 

Die radikalen Lehren des Buddhismus finden leider wenig Nachahmertäter. Buddha lehrt: Nicht-Verletzen, Nicht-Schädigen. Wer sein Glück machen will, der muss die Geisteshaltung verwirklichen, die das Glück der anderen in jeder Situation liebevoll höher als das eigene stellt. Und auch wenn das den meisten nicht gefällt - es ist der einzige Weg raus aus dem eigenen Frust, der eigenen Verwahrlosung und allen unerfüllten Sehnsüchten. Und all die mit dieser Geisteshaltung einhergehenden Ängste, von nun an der Loser zu sein, jedermanns Fußabtreter zu sein, zu kurz zu kommen: sie erweisen sich als gegenstandslos. Am Ende dieses radikalen Weges stehen Erleichterung, Erkenntnis, Freiheit, Liebe, Weisheit und Kraft. Nie wieder wird man sich arm fühlen.

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